Vereinsarbeit

Über Brücken tauchen – rund um den VUBB

Nicht selten werden wir gefragt: „Was macht Ihr denn da so?“ oder was für „Schätze“ wir denn so finden. Deshalb möchten wir die große Bandbreite unserer Vereinsarbeit kurz beschreiben.

Denkmäler unter Wasser
Organische Materialien wie Holz oder Textilien werden durch den Sauerstoffmangel im Sedimentbereich der Gewässer oft besser konserviert als an Land. Deshalb sind die kulturellen Hinterlassenschaften im Wasser gut erhalten und durch ihre schwere Zugänglichkeit vor Plünderungen weitgehend geschützt. Durch die seit Anfang 1990 starke Zunahme von Häfen und Wasserstraßen sind diese wissenschaftlich wert­vollen Fundstellen heute erheblich gefährdet. Nicht unbedeutend ist das mit der (an sich erfreulichen) Entwicklung des Tauchsports verbundene Ausmaß an „Souvenirjägern“.

Kulturelle Schätze – suchen & finden
Das Auffinden und der Schutz von wissenschaft­lich wertvollen und gefährdeten Fundstellen unter Wasser ist das Hauptanliegen unseres Vereins. Er wurde 1994 gegründet und versteht sich als Forum für alle, die Interesse daran haben, das kulturelle Erbe unter Wasser zu dokumentieren und zu schützen.

Scherben, Holz und Knochen
Früheste Funde von Untersu­chungen des VUBB stammen aus der Bronze- und Eisenzeit (ab 2000 v. Chr.). Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt zurzeit bei slawischen Brückenanlagen (ca. 7. Jh. – 12. Jh.). Siehe Spiegel-Artikel.

Still ruht der See…
Die Slawen siedelten aus sicherheitstechnischen Gründen auf Inseln. Durch Brücken wurden diese Siedlungen mit dem Festland verbunden. Die Reste dieser slawischen Bautätigkeit sind heute nur noch unter Wasser zu entdecken. Durch die Markierung und das Einmessen der Pfahlreste kann man Daten über Verlauf und Bauweise der Brücken gewinnen, die einen virtuellen „Wiederaufbau“ ermöglichen.

Tauchen & Tauchen
Niedrige Wassertemperaturen und schlechte Sichtverhältnisse erschwe­ren erheblich die unterwasserarchä­ologischen Tätigkeiten. Einfache Vermessungs- und Markierungsarbeiten sind unter Wasser extrem zeitintensiv. Um möglichst optimal un­ter Wasser zu arbeiten, trai­nieren die Mitglieder des VUBB z. B. Vermessen, Zeichnen, Arbeiten mit der Sicherungsleine unter „Idealbedin­gungen“ im Schwimmbad.

Kreativität & Erfindergeist sind gefragt!
Die Spezifika Berlin-Brandenburgischer Seen erfordern „neue Wege“ bei der Realisierung der Tauchakti­vitäten unter Wasser. Dabei ist die vielschichtige fachliche Zusammensetzung des VUBB äußerst vorteilhaft. Jeder ist gefragt! Die Kombination aus modernen Technologien,
bewährten Verfahren und Methoden sowie neuen Ideen lässt Synergien entstehen.